Lederkunde

Leder ist ein Naturprodukt und kann bis zu 30% Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass das Produkt "nass" wirkt.

Häufig sind die Leder sog. durchgefärbte, naturbelassene Leder. Das bedeutet, dass Leder mit lösbaren Farbstoffen gefärbt und nicht mit Deckfarbe behandelt (eben durchgefärbt). So bleibt das natürliche Narbenbild des Leder erhalten.

Natürlich wird bei der Produktion von Schuhen und der Auswahl der Leder darauf geachtet, für ein Paar Schuhe Leder zu verwenden, dass auch optisch gleich aussieht, dennoch ist Leder ein Naturprodukt und weist ggf. unterschiedliches Narbenbild auf. Bei naturbelassenen Ledern sind (besonders bei Glattleder) Haarlöcher, das Narbenbild und manchmal auch Rückstände von z.b. Insektenstichen erkennbar.

Bei durchgefärbten Ledern, die besonders farbintensiv sind, kann es vorkommen, dass sie bei extremer Nässe etwas abfärben. So etwas wird sich nie verhindern lassen. Meist werden solche Leder allerdings innen abgefüttert, so dass das Färben nicht all zu stark ist.

Eine Lederhaut hat immer zwei Seiten. Eine Fleischseite und eine Haarseite, auch Fleisch abgewandte Oberseite genannt.

Neben feinem Glattleder, werden oft Nubukleder verwendet. Als Nubuk bezeichnet man feines Glattleder, dass auf der Oberseite fein angeschliffen wurde. Dadurch erhält es einen fast Samt samtigen Charakter. Meistens wird Kalbsnubuk oder Rindnubuk für diese Lederart eingesetzt. Bei Nubukleder bleibt das Narbenbild weitgehend erhalten.

Veloursleder wir oft fälschlicherweise als Wildleder bezeichnet. Wildleder ist allerdings der Oberbegriff für Leder von Tieren, die in freier Wildbahn leben wie z.b. Hirsche, Antilopen oder Büffel.Veloursleder oder auch Suede genannt, ist die Unterseite der Lederhaut. Es wirkt etwas rauer als Nubukleder, ist sehr offenporig und hat dadurch schon von Haus aus eine sehr gute Atmungsaktivität.

Manche Leder werden i.d.R. nach dem gerben "gemillt". Nach der Zurichtung sind Leder oft etwas hart. Manchmal benötigt man etwas härteres Leder z.b. wenn man eine Perforierung also eine Durchlöcherung eines Leder vornehmen möchte. Dies sieht man z.b. bei den sogenannten Budapester Schuhen, die im Zehenbereich eine Durchlöcherung aufweisen. Die meisten der Barfußschuhe sollen allerdings zart, anschmiegsam und angenehm weich gearbeitet sein.

Das Leder wird dann nach der Zurichtung für ca. 10-12 Stunden in Fässern mit hoher Drehzahl gewalkt. Durch diese Streck- und Strauchbewegung werden die Leder weich und geschmeidig. Manch ein Gerber hat dann noch sein ganz spezielles Geheimnis, wie er die Geschmeidigkeit seines Leders noch ein bisschen besser hin bekommt als die Konkurrenz. So soll z.b. hinzugegebenes Kork das Leder ein wenig weicher machen. 

Quelle: https://www.leder-info.de/index.php/Leder, https://de.wikipedia.org/wiki/Anilinleder, https://www.lederpflege.de/Leder-Lexikon